HOWTARK Obst im Juni anpflanzen

8 Obstsorten, die du im Juni anbauen kannst

Als ich noch in Deutschland lebte, war der Juni ist für mich einer der schönsten Monate im Gartenjahr (hier in Paraguay hingegen beginnt gerade der „Winter“). Alles steht in voller Blüte, das Grün ist satt und kräftig, und die langen Tage laden einfach dazu ein, möglichst viel Zeit draußen im Garten zu verbringen.

Vielleicht denkst du, im Juni sei es ja längst zu spät, um noch etwas anzupflanzen – aber das stimmt nicht, vor allem nicht beim Obst! Im Gegenteil: Ich habe über die Jahre immer wieder festgestellt, dass man auch im Juni noch einiges an leckeren Obstsorten pflanzen kann. Manche tragen sogar noch im selben Jahr Früchte, andere bilden die Grundlage für eine reiche Ernte im kommenden Jahr.

Ich möchte dir hier zeigen, welche Obstsorten sich besonders gut für die Pflanzung im Juni eignen, worauf du beim Standort achten solltest und welche Pflege deine Zöglinge brauchen, damit du langfristig Freude an ihnen hast.

HOWTARK Erdbeeren anbauen

Fangen wir gleich mit einem echten Klassiker an: Erdbeeren. Oh, ich liiieeebe diese süßen roten Früchte – am besten direkt vom Strauch in den Mund! Im Juni kannst du entweder späte Sorten setzen oder – mein Favorit – Ableger, die sich aus bereits vorhandenen Pflanzen gebildet haben. Diese kleinen Pflänzchen treiben erstaunlich schnell an, wenn sie in gute Erde gesetzt und regelmäßig gegossen werden. Am besten suchst du dir einen sonnigen, gut durchlässigen Platz im Garten. Wichtig ist, dass das Herz der Pflanze – also der kleine Vegetationspunkt in der Mitte – nicht mit Erde bedeckt wird. Ich mulche meine Erdbeerbeete immer mit Stroh, damit die Früchte schön sauber bleiben und nicht so schnell schimmeln. Die ersten richtigen Ernten kannst du dann ab dem kommenden Frühjahr erwarten.

 

Steckbrief Erdbeeren:

  • Standort: Sonnig, windgeschützt. Der Boden sollte locker, humusreich und gut durchlässig sein.
  • Pflanzung: Die Pflanzen mit ca. 30 cm Abstand in der Reihe setzen, Reihenabstand ca. 60 cm. Die Herzknospe darf nicht mit Erde bedeckt werden!
  • Pflege: Regelmäßig wässern, vor allem bei Trockenheit. Mulch (z. B. Stroh) schützt die Früchte vor Feuchtigkeit und Schimmel.
  • Ernte: Bei später Pflanzung erst im nächsten Jahr. Frühe Ausläufer können manchmal noch im Spätsommer Früchte tragen.
  • Besonderer Tipp: Schnecken lieben Erdbeeren – Schneckenzäune oder Absammeln am frühen Morgen helfen.

Himbeeren

HOWTARK Himbeeren anbauen

Wenn du Lust auf beerige Vielfalt hast, sind Himbeeren ebenfalls perfekt für den Juni. Vor allem Containerpflanzen, die du im Topf aus der Gärtnerei bekommst, lassen sich problemlos setzen. Wähle dafür einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit humoser, lockerer Erde. Wichtig ist, dass du gleich eine Rankhilfe mit einplanst – Himbeeren neigen zum Wuchern und kippen sonst schnell um. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Triebe locker an Bambusstäbe oder Drähte zu binden. Achte darauf, dass der Boden nicht zu trocken wird, vor allem in den ersten Wochen nach dem Pflanzen. Wenn du Herbstsorten wählst, kannst du sogar schon ab Spätsommer mit den ersten süßen Früchten rechnen.

 

Steckbrief Himbeeren:

  • Standort: Sonnig bis halbschattig, humoser, feuchter aber durchlässiger Boden.
  • Pflanzung: Im Juni in vorbereitete Pflanzlöcher setzen, mit 40–50 cm Abstand. Rankhilfe gleich mit einbauen.
  • Pflege: Gleichmäßig feucht halten, aber Staunässe vermeiden. Stickstoffarmer Beerendünger unterstützt das Wachstum.
  • Ernte: Sommerhimbeeren tragen je nach Sorte noch im selben Jahr oder im Folgejahr. Herbsthimbeeren setzen ab Spätsommer Früchte an.
  • Tipp: Alte Ruten im Herbst oder Frühjahr bodennah abschneiden.

Brombeeren

HOWTARK Brombeeren anbauen

Ganz ähnlich verhält es sich mit Brombeeren. Sie sind etwas robuster als Himbeeren und kommen sogar mit halbschattigen Lagen zurecht. Allerdings wachsen sie recht kräftig und brauchen unbedingt viel Platz und eine stabile Kletterhilfe – ein Zaun oder ein Spalier eignet sich wunderbar. Wenn du eine dornenlose Sorte nimmst, ist die Ernte später um einiges angenehmer. Ich pflanze meine Brombeeren gerne an die Rückseite des Gartens, wo sie ungestört wachsen dürfen. Im zweiten Standjahr kannst du mit einer reichen Ernte zwischen Juli und September rechnen.

 

Steckbrief Brombeeren:

  • Standort: Sonnig bis halbschattig, gerne an einem Zaun oder Spalier.
  • Pflanzung: 1 Meter Abstand, tief genug pflanzen und gut angießen.
  • Pflege: Regelmäßiger Rückschnitt im Herbst/Winter ist Pflicht. Seitentriebe sollten angebunden werden.
  • Ernte: Ab dem 2. Standjahr – oft zwischen Juli und September.
  • Tipp: Dornenlose Sorten sind leichter zu handhaben!

Stachelbeeren

HOWTARK Stachelbeeren anbauen

Stachelbeeren gehören zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen – sie sind wahnsinnig vielseitig und in Kompott oder Kuchen einfach herrlich. Du kannst sie ebenfalls gut im Juni pflanzen. Sie lieben einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen nicht zu trockenen, leicht kalkhaltigen Boden. Nach dem Pflanzen solltest du großzügig mulchen – das spart Wasser und hält Unkraut fern. Mit der richtigen Pflege und etwas Geduld kannst du im kommenden Sommer mit der ersten Ernte rechnen. Besonders praktisch: Viele neue Sorten sind mittlerweile resistent gegen den gefürchteten Mehltau.

 

Steckbrief Stachelbeeren:

  • Standort: Sonnig bis halbschattig, nicht zu trocken. Lockerer, kalkhaltiger Boden ist optimal.
  • Pflanzung: Pflanzloch mit Kompost anreichern, 1 Meter Abstand. Pflanze leicht tiefer setzen.
  • Pflege: Nach dem Pflanzen mulchen, regelmäßig wässern. Leichter Rückschnitt im Spätherbst.
  • Ernte: Ab dem 2. Jahr – meist von Juni bis August.
  • Tipp: Gegen Mehltau resistente Sorten wählen.

Johannisbeeren

HOWTARK Johannisbeeren anbauen

Wenn du etwas mehr Platz hast, lohnt sich auch der Anbau von Johannisbeeren. Ob rot, weiß oder schwarz – alle lassen sich gut im Juni pflanzen, vorausgesetzt du bekommst sie als Containerpflanzen. Sie mögen einen luftigen, sonnigen bis halbschattigen Standort mit tiefgründigem, humosem Boden. Pflanze die Sträucher ruhig ein bisschen tiefer ein als im Topf, das regt die Bildung neuer Triebe an. Ich dünne meine Sträucher regelmäßig aus, damit sie schön luftig bleiben – so haben Pilzkrankheiten kaum eine Chance. Die ersten Früchte gibt’s meist im zweiten Jahr, aber das Warten lohnt sich!

 

Steckbrief Johannisbeeren:

  • Standort: Sonnig bis halbschattig, locker-humoser Boden.
  • Pflanzung: Sträucher mit 1,5 Meter Abstand setzen. Wurzelballen gut wässern.
  • Pflege: Mulchen, regelmäßig düngen und wässern. Im Spätwinter auslichten.
  • Ernte: Ab dem zweiten Jahr – je nach Sorte zwischen Juni und Juli.
  • Tipp: Ein luftiger Standort hilft gegen Pilzkrankheiten.

Heidelbeeren

HOWTARK Blaubeeren anbauen

Etwas anspruchsvoller sind Heidelbeeren. Sie brauchen unbedingt einen sauren Boden – also mit einem pH-Wert zwischen 4 und 5. Wer, wie ich, keinen Moorboden im Garten hat, sollte ein großes Pflanzloch ausheben und mit spezieller Rhododendron- oder Moorbeeterde auffüllen. Auch im Kübel gedeihen sie wunderbar. Wichtig: Heidelbeeren vertragen keinen Kalk, also bitte kein Leitungswasser! Ich sammele Regenwasser in Tonnen, um meine Heidelbeeren damit zu gießen. Wenn du zwei verschiedene Sorten pflanzt, bekommst du sogar noch mehr Früchte – die gegenseitige Befruchtung fördert den Fruchtertrag. Richtig los mit der Ernte geht’s meist im dritten Jahr.

 

Steckbrief Heidelbeeren:

  • Standort: Halbschattig bis sonnig, unbedingt saurer Boden (pH 4,0–5,0), humos, torfhaltig.
  • Pflanzung: In Rhododendron-Erde setzen oder Pflanzloch mit Moorbeeterde auskleiden.
  • Pflege: Regelmäßig mit Regenwasser (!) gießen – sie vertragen kein kalkhaltiges Leitungswasser.
  • Ernte: Erst im 2.–3. Jahr, dafür über Wochen hinweg ab Juli.
  • Tipp: Zwei verschiedene Sorten pflanzen für bessere Erträge.

Melonen

HOWTARK Melonen anbauen

Ein wenig exotischer, aber mit etwas Glück auch in deutschen Breitengraden erfolgreich, sind Melonen. Wenn du in einer warmen Region wohnst oder ein geschütztes Plätzchen im Garten hast – vielleicht ein Hochbeet mit Folienabdeckung –, kannst du im Juni noch Zucker- oder Wassermelonen pflanzen. Ich setze dafür nur vorgezogene Jungpflanzen in den Boden, denn die Zeit für die Aussaat wäre sonst zu knapp. Wichtig ist ein sehr nährstoffreicher, gut durchlässiger Boden. Ich mische vorher ordentlich Kompost oder gut verrotteten Mist unter. Gießen musst du regelmäßig, aber vorsichtig – am besten morgens, damit die Feuchtigkeit schnell verdunstet. Wenn das Wetter mitspielt, kannst du ab August die ersten reifen Melonen ernten.

 

Steckbrief Melonen:

  • Standort: Sehr sonnig, windgeschützt, durchlässig und nährstoffreich.
  • Pflanzung: Jungpflanzen im Abstand von 1 Meter setzen. Boden vorher mit Kompost anreichern
  • Pflege: Regelmäßig gießen, Blüten manuell bestäuben bei schlechtem Wetter. Boden mulchen.
  • Ernte: Ab August bis September, je nach Sorte.
  • Tipp: Bei begrenztem Platz kann man Melonen auch an Gittern hochziehen.

Feigen (im Kübel)

HOWTARK Feigen anbauen

Und zum Schluss noch ein echter Geheimtipp: Feigen. Ja, du hast richtig gelesen! Feigen kannst du auch in europäischen Breitengraden anbauen, vor allem im Kübel. Sie brauchen einen sehr sonnigen, geschützten Standort – zum Beispiel an einer Hauswand, wo sich die Wärme gut staut. Ich habe meine Feige in einem großen Topf mit sandig-humoser Erde stehen. Wichtig ist, dass das Wasser gut abfließen kann – Staunässe mögen sie gar nicht. Gegossen wird regelmäßig, aber eher sparsam. Im Winter ziehst du sie entweder ins frostfreie Quartier um oder schützt sie mit Vlies und isolierendem Material. Mit etwas Glück trägt sie schon im Spätsommer erste Früchte. Besonders empfehlenswert ist die Sorte „Brown Turkey“ – sie ist robust und relativ winterhart.

 

Steckbrief Feige:

Feigen sind exotisch, aber im Topf auch in Mitteleuropa gut zu kultivieren.

  • Standort: Sonnig, geschützt (z. B. Hauswand). Im Kübel mit gutem Wasserabzug.
  • Pflanzung: Verwende große Töpfe mit sandig-humoser Erde.
  • Pflege: Mäßig gießen, im Winter frostfrei überwintern (Keller oder Vlies).
  • Ernte: In milden Regionen ab Spätsommer.
  • Tipp: Sorten wie „Brown Turkey“ sind besonders winterhart.

Pflege und Tipps – was du im Blick behalten solltest

  • Gießen: In der Wachstumsphase regelmäßig gießen. Am besten früh morgens oder spät abends.

  • Mulchen: Mit Stroh, Rinde oder Grasschnitt. Spart Wasser, schützt Wurzeln.

  • Düngen: Organische Dünger oder Kompost fördern das Bodenleben. Bei Beeren nicht zu stickstoffreich!

  • Schnitt: Obststräucher regelmäßig auslichten, um Krankheiten vorzubeugen.

  • Schädlingskontrolle: Netzschutz gegen Vögel, Absammeln von Raupen, Förderung von Nützlingen.

Wenn du also im Juni noch etwas Obst in deinen Garten bringen möchtest – trau dich! Der Monat bietet perfekte Bedingungen, um deinen Obstpflanzen einen kräftigen Start zu ermöglichen. Mit der richtigen Vorbereitung und etwas Geduld kannst du dich entweder noch dieses Jahr oder spätestens im kommenden Sommer über saftige, selbst geerntete Früchte freuen. Ich wünsche dir viel Freude beim Pflanzen – und natürlich eine reiche Ernte!

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