Der Oktober markiert zwar das Ende der Gemüsesaison, aber anstatt deine Beete brach liegen zu lassen, kannst du mit Gründüngung jetzt den Grundstein für eine erfolgreiche nächste Gartensaison legen. Gründüngung bedeutet, dass du spezielle Pflanzen aussäst, die nicht geerntet, sondern zur Pflege des Bodens genutzt werden. Statt Kunstdünger versorgst du den Boden mit natürlichen „Zwischenfrüchten“, die Nährstoffe binden, die Erde lockern und das Beet über Winter schützen. Kurz gesagt: Gründüngung ist wie ein Wellnessprogramm für deinen Boden – perfekt für den Gemüsegarten, das Hochbeet oder sogar größere Pflanzkübel.
Selbst spät im Jahr gibt es noch Möglichkeiten: Schnell keimende Gründünger wie Phacelia oder robuste Winterbegrünungen wie Roggen – für praktisch jede Situation findet sich eine passende Pflanze. Die Belohnung folgt im Frühjahr: eine nährstoffreiche Erde, in die du direkt wieder pflanzen kannst, dazu weniger Unkraut und ein aktives Bodenleben. Du wirst den Unterschied spüren, wenn deine Jungpflanzen kräftig anwachsen und Schädlinge oder Krankheiten durch die verbesserte Bodengesundheit reduziert sind.
Inhaltsverzeichnis
ToggleVorteile der Gründüngung

Nährstoffe bewahren
Gründüngungspflanzen nehmen überschüssige Nährstoffe (v.a. Stickstoff) auf, die sonst über Herbst und Winter aus dem Boden ausgewaschen würden. Sie wirken als natürliche Nitratfänger und halten die Nährstoffe bis zur nächsten Saison im Beet.
Boden auflockern und Humus aufbauen
Tief wurzelnde Arten brechen verdichtete Erdschichten auf und verbessern die Bodenstruktur. Beim Verrotten der Wurzeln und Pflanzenreste entsteht wertvolle humose Erde, die Wasser und Nährstoffe besser speichern kann. So wird ein schwerer Boden lockerer und ein Sandboden gleichzeitig etwas fester und nährstoffreicher.
Natürliche Stickstoffquelle
Leguminosen (Hülsenfrüchtler wie Klee oder Wicken) binden mit Hilfe von Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft und reichern ihn im Boden an. Dadurch düngen sie den Boden auf natürliche Weise mit diesem wichtigen Nährstoff für die nächste Pflanzung.
Bodenleben fördern
Eine Gründüngung füttert die Bodenorganismen. Würmer und Mikroorganismen finden unter dem grünen Teppich ständig Nahrung (z.B. abfallende Blätter, Wurzelausscheidungen) und bleiben aktiv. Ein belebter Boden ist fruchtbarer, wandelt organisches Material in Humus um und unterstützt gesundes Pflanzenwachstum.
Unkraut unterdrücken
Die dichte Pflanzendecke der Gründüngung lässt Wildkraut kaum eine Chance zum Keimen. Dein Beet bleibt sauberer und du sparst dir Arbeit. Insbesondere schnellwachsende Arten wie Senf bedecken den Boden so rasch, dass Unkraut keine Lücke findet.
Schutz vor Erosion und Witterung
Statt nackt im Frost zu liegen, bleibt der Boden durch die Gründüngung bedeckt. Wie in der Natur gibt es keine offenen Erdflächen. Das schützt vor Starkregen und Wind (Erosion), vor intensiver Wintersonne, vor Austrocknung und starkem Frost. Eine grüne Decke oder auch die abgestorbene Mulchschicht der Gründüngung hält die Feuchtigkeit im Boden und verhindert Temperaturschwankungen.
Bienenweide und Farbtupfer
Viele Gründüngungspflanzen sind gleichzeitig bienen- und insektenfreundlich, denn sie würden reichlich Blüten mit Nektar und Pollen bieten, z.B. Phacelia, Klee oder Buchweizen. Zwar kommen Herbst-Aussaaten vor dem Winter meist nicht mehr zur Blüte, aber im Spätsommer gesäte Gründüngungen können das Gartenbild noch mit Blüten verschönern. Und selbst ohne Blüten sorgt ein grünes Beet im Herbst für einen hübscheren Anblick als braune Erde.
Neben all diesen Vorteilen sparst du durch Gründüngung langfristig Dünger und hältst deinen Gartenboden gesund und regeneriert.
Welche Pflanzen eignen sich als Gründünger?

Es gibt eine ganze Reihe von Pflanzenfamilien, die sich als Gründüngung bewährt haben – von Getreidearten über Leguminosen bis hin zu Kreuzblütlern oder Blühpflanzen. Wichtig ist jedoch, Fruchtfolge-Regeln auch bei der Gründüngung zu beachten: Säe möglichst keine Gründünger aus derselben Pflanzenfamilie aus, die unmittelbar vor oder nachher als Gemüsekultur im Beet steht. Andernfalls können spezifische Schädlinge oder Krankheiten übertragen werden.
Beispiel: Keine Gründüngung mit Senf oder Ölrettich aussäen, wenn direkt davor oder danach Kohlgewächse im Beet sind – sonst droht etwa die Kohlhernie (Kohlkrankheit). Greife in solchen Fällen lieber zu Familien, die im Gemüsegarten selten sind, wie Phacelia, Buchweizen oder Ringelblumen, um Probleme zu vermeiden.
Grundsätzlich unterscheidet man frostharte und nicht winterharte Gründüngungspflanzen. Frostharte Arten (z. B. Winterroggen, Winterwicke oder Inkarnatklee) überdauern lebendig im Beet bis ins Frühjahr. Sie durchwurzeln den Boden auch in der kalten Jahreszeit weiter und halten Nährstoffe fest. Erst im Frühling, kurz vor der nächsten Aussaat, mähst du sie ab und arbeitest sie oberflächlich in den Boden ein.
Nicht winterharte Arten (z. B. Gelbsenf, Phacelia oder Buchweizen) frieren mit den ersten stärkeren Frösten ab und bleiben als schützende Mulchdecke liegen. Das hat den Vorteil, dass der Boden bedeckt bleibt und sich die Pflanzenreste langsam zersetzen – im Frühjahr kannst du sie einfach untergraben oder sogar als Mulch auf dem Beet belassen.
Beide Varianten haben ihre Vorzüge. Eine Mischung aus mehreren Arten kombiniert die Fähigkeiten unterschiedlicher Wurzeltiefen und Eigenschaften, sodass alle Bodenschichten profitieren. Fertige Gründünger-Mischungen für Herbst enthalten oft einjährige (abfrierende) und winterharte Sorten – so bleibt dein Beet zunächst durch viel Biomasse verbessert und ist dennoch bis zum Frühjahr bedeckt.
Gründüngung im Oktober – was kannst du jetzt noch säen?
Die ideale Aussaatzeit für Gründüngung im Herbst liegt meist zwischen August und Ende September. Doch auch im Oktober ist es nicht zu spät, sofern du die richtigen Pflanzen wählst. In milden Regionen kann man bis Anfang Oktober sogar noch schnellwachsende Arten wie Gelbsenf, Kresse oder Spinat aussäen. Generell gilt: Je früher im Herbst, desto besser, denn die Pflanzen brauchen zumindest ein paar Wochen zum Wachsen.
Wenn du also erst Mitte/Ende Oktober dazu kommst, setze auf kälteresistente und zügig keimende Sorten. Besonders geeignet für die späte Aussaat sind z.B. schnellwüchsige Gründünger wie Senf oder Phacelia, die auch jetzt noch keimen. Selbst wenn sie vor Winter nicht mehr viel wachsen und bald abfrieren, erfüllen sie ihren Zweck: Sie bedecken den Boden, schützen vor Erosion und liefern Humus für die nächste Saison.
Alternativ sind sehr frostharte Arten wie Winterroggen eine gute Wahl, da sie auch bei niedrigen Temperaturen zuverlässig keimen und dann über den Winter als lebende Decke erhalten bleiben.
Phacelia (Phacelia tanacetifolia, auch Bienenfreund):

Eine der beliebtesten Gründüngungspflanzen, familienfremd im Gemüsegarten (Raublattgewächs) und daher optimal für die Fruchtfolge. Phacelia keimt schnell und bildet ein dichtes Geflecht feiner Wurzeln, die den Boden gut durchlüften und Nährstoffe festhalten.
Gleichzeitig wächst eine tiefer reichende Pfahlwurzel, die den Boden auflockert. Phacelia ist nicht winterhart – Temperaturen über etwa -5 °C hält sie aus, doch bei stärkeren Frösten stirbt sie ab und hinterlässt eine schützende, organische Mulchschicht auf dem Beet. (Bonus: Wird sie früh genug gesät, erfreut sie mit lilablauen Blüten zahllose Bienen und andere Insekten.)
Gelbsenf (Sinapis alba, weißer Senf)

Ein Klassiker unter den Gründüngern und „Turbo-Bodendecker“. Senf gehört zu den Kreuzblütlern und wächst rasch zu einer dichten, bis 50 cm hohen Pflanzendecke heran, die Unkraut effektiv unterdrückt und den Boden mit seinen Wurzeln auflockert. Zudem kann Senf bestimmten Bodenschädlingen entgegenwirken.
Er wird häufig angebaut, um Nematoden und Kohlkrankheiten einzudämmen. Wichtig: Baue Senf nur dort an, wo in letzter Zeit kein Kohl, Rettich, Radieschen & Co. standen (und plane anschließend auch keine Kohlpflanzen an gleicher Stelle direkt danach), da sonst wie bereits erwähnt Krankheiten wie Kohlhernie gefördert werden können. Gelbsenf ist einjährig und erfriert bei Frost – die abgestorbenen Pflanzenteile kannst du im Frühjahr leicht einarbeiten, um dem Boden organische Substanz zurückzugeben.
Winterroggen (Secale cereale, Grünroggen)

Ein winterhartes Getreide und hervorragender Gründünger für späte Aussaaten. Winterroggen keimt auch noch bei niedrigen Temperaturen zuverlässig und bildet im Herbst eine dichte Grasnarbe. Er kann sogar bis in den Dezember gesät werden und wächst an milden Tagen langsam weiter.
Über den Winter bleibt Roggen grün und schützt den Boden vor Erosion und Unkrautbewuchs. Im Frühjahr lässt du ihn idealerweise noch etwas wachsen, mähst ihn dann ab (bevor er Blüten/Ähren bildet) und arbeitest das organische Material in die obere Bodenschicht ein. Durch sein kräftiges Wurzelwerk verbessert Roggen besonders die Struktur der oberen Bodenschichten und trägt zu einer lockeren Krume bei. Tipp: Winterroggen eignet sich auch gut in Mischsaat mit Winterwicke (Wickroggen), um gleichzeitig Stickstoff zu binden.
Winterwicke (Vicia villosa, Sand-Wicke)

Eine winterfeste Leguminose (Schmetterlingsblütler) mit großer Bodenverbesserungswirkung. Die Winterwicke wächst kriechend-rankend, bedeckt den Boden und fixiert Stickstoff mithilfe von Knöllchenbakterien in ihren Wurzeln. Abgestorbene Teile und Wurzeln reichern den Boden allmählich mit diesem Nährstoff an.
Sie ist kälteunempfindlich und kann im Herbst gesät werden, um den Winter über grün stehenzubleiben (Aussaat möglichst bis spätestens Anfang Oktober, damit sie vor dem Frost genug anwächst). Im Frühjahr treibt die Wicke früh wieder aus und sollte vor der Blüte abgeschnitten und eingearbeitet werden. In Kombination mit Roggen oder Hafer wird die Bodenbedeckung noch dichter. Winterwicke liefert viel Biomasse und Humus und ist ideal, um ein ausgelaugtes Gemüsebeet natürlich zu düngen.
Inkarnatklee (Trifolium incarnatum, Blutklee)

Ein kälteverträglicher Klee mit auffälligen tiefroten Blüten (bei Aussaat bis Spätsommer). Inkarnatklee zählt ebenfalls zu den Leguminosen und kann Luftstickstoff in pflanzenverfügbaren Dünger umwandeln. Er bildet zahlreiche fein verzweigte Wurzeln im Oberboden und zusätzlich eine tiefer reichende Pfahlwurzel.
Dadurch verbessert er die Krümelstruktur und Durchlüftung des Bodens ähnlich wie andere Kleearten oder Wicken. Inkarnatklee ist einjährig, meist winterhart genug für mitteleuropäische Winter und treibt im Frühjahr erneut aus. Spätestens zur Blüte im Frühling schneidest du ihn ab (die hübschen Blüten sind übrigens auch Bienenmagneten) und arbeitest das Material ein. Alternativ kannst du auch Rotklee (mehrjährig, winterhart) verwenden. Dieser überlebt den Winter problemlos und treibt mehrjährig aus, eignet sich also besonders, wenn du das Beet längere Zeit ruhen lässt.
Ölrettich (Raphanus sativus var. oleiformis)

Eine schnell wachsende Rettichart (Kreuzblütler), die als Gründünger wegen ihrer tiefen Pfahlwurzel geschätzt wird. Ölrettich (auch „Tiefenrettich“) macht seinem Namen Ehre: Seine dicken, kräftigen Wurzeln wachsen tief in den Boden und lockern selbst verdichtete Bodenschichten auf.
Wie Gelbsenf nimmt Ölrettich überschüssigen Stickstoff auf und reichert organische Masse an. Er wird häufig in Landwirtschaft und Gartenbau eingesetzt, auch weil er Nematoden im Boden reduzieren kann (die Rettichwurzeln haben eine biofumigante Wirkung). Aussaat ist allerdings nur bis etwa September sinnvoll – bei zu später Saat schafft er es oft nicht mehr, genügend Substanz zu bilden. Ölrettich ist nicht winterhart und erfriert mit dem ersten stärkeren Frost (spätestens bei Dauerfrost). Die verbleibenden Rettichkörper im Boden verrotten über den Winter und hinterlassen natürliche Drainagekanäle sowie Humus. Hinweis: Auch hier gilt die Fruchtfolge-Regel – kein Ölrettich vor/nach Kohlpflanzen, um Kohlhernie zu vermeiden.
Buchweizen (Fagopyrum esculentum)

Kein Getreide, sondern ein Knöterichgewächs – und dadurch ein unproblematischer Lückenfüller für zwischendurch. Buchweizen keimt schnell und bedeckt den Boden binnen kurzer Zeit mit seinem dicht belaubten, ca. 20 – 50 cm hohen Wuchs.
Er entwickelt viele feine Wurzeln, vor allem im Oberboden, die den Boden schön krümelig und locker hinterlassen. Gleichzeitig „sichert“ Buchweizen überschüssigen Stickstoff im Boden, sodass er nicht ausgewaschen wird. Zudem ist er bekannt dafür, dass er im Boden schädliche Nematoden in Schach halten kann. Buchweizen ist allerdings frostempfindlich und gilt als abfrierender Gründünger – schon leichte Fröste können ihn dahinraffen. Daher sollte er spätestens Anfang Oktober ausgesät werden, besser noch im Spätsommer, damit er vor dem ersten Frost ausreichend gewachsen ist. Nach dem Abfrieren hinterlässt Buchweizen eine dünne Mulchschicht. Bei früher Aussaat erfreut er im Spätherbst außerdem mit zarten weißen oder rosa Blüten, die Bienen anlocken.
Feldsalat (Valerianella locusta, Rapunzel-/Nüsslisalat)

Ein etwas unkonventioneller, aber sehr praktischer Gründünger für den Selbstversorgergarten! Feldsalat ist winterhart und nahezu prädestiniert für den Anbau im Herbst – sogar Mitte/Ende Oktober kann er noch gesät werden, da er auch bei niedrigen Temperaturen zuverlässig keimt.
Feldsalat wurzelt relativ flach, lockert aber dennoch den Oberboden und fügt organische Substanz hinzu. Seine zarten Blattrosetten kannst du den ganzen Winter über für frischen Salat pflücken, besonders wenn du im Hochbeet oder unter Vlies etwas Schutz bietest. Er verträgt Frost problemlos und liefert wertvolle Vitamine im Winter. Im Frühjahr kannst du verbliebene Reste einfach untergraben. Tipp: Feldsalat eignet sich hervorragend fürs Hochbeet, das oft ein paar Grad wärmer bleibt – dort wächst er selbst spät im Jahr noch verlässlich.
Spinat (Spinacia oleracea)

Spinat bildet zügig eine dichte Bodenbedeckung aus flachen Blattrosetten und vielen feinen Wurzeln, die den Oberboden lockern, krümeln und vor Erosion schützen. Als „Nitratfänger“ nimmt er im Herbst überschüssige Nährstoffe auf und hält sie bis zur Verrottung im Beet fest – ideal, um Auswaschung über Winter zu verhindern.
Je nach Sorte ist Spinat erstaunlich frosthart: Winterspinat übersteht Kälte meist problemlos (unter Vlies/Schnee noch besser) und treibt im zeitigen Frühjahr kräftig weiter. Dann kannst du ihn entweder vor der Blüte abschneiden und das Grün samt Wurzeln oberflächlich einarbeiten – oder du erntest einen Teil als frisches Blattgemüse und lässt den Rest als Gründüngung wirken. Aussaat für die Spätkultur: ab September bis Anfang/Mitte Oktober (in milden Lagen).
Spinat gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen (Amaranthaceae). Beachte daher die Fruchtfolge: Nicht direkt vor oder nach Roter Bete, Mangold oder erneut Spinat anbauen, um krankheitliche Aufbauprobleme zu vermeiden.
Tipp: Für reine Gründüngung dicht säen (breitwürfig), für Mischnutzung mit Ernte etwas weiter. Im Frühjahr 2–3 Wochen vor der nächsten Kultur abmähen und einarbeiten; das liefert schnell verfügbare organische Substanz und hinterlässt ein sauber bedecktes, gut strukturiertes Beet.
Hinweis: Die Auswahl oben ist nicht vollständig – es gibt noch weitere Gründüngungsarten wie Lupinen (Stickstoffsammler, tiefe Wurzeln, Aussaat bis Spätsommer), Kleearten (Weißklee, Alexandrinerklee etc.), Rauhafer oder Lein. Für Hobbygärten sind jedoch die genannten Arten besonders bewährt. Achte bei Saatgutmischungen auf die angegebenen Aussaatzeiten.
Gründüngung im Gemüsebeet und Hochbeet anwenden

Egal ob im klassischen Gemüsebeet oder im Hochbeet – die Vorgehensweise bei der Gründüngung ist ähnlich einfach. Sobald du die letzte Ernte eingefahren hast oder ein Beetteil leer wird, kannst du mit etwas Vorbereitung loslegen: Unkraut entfernen, den Boden oberflächlich lockern und glatt harken, dann die Samen breitwürfig aussäen. Danach ziehst du mit dem Rechen eine dünne Schicht Erde über das Saatgut, so dass die Samen leicht bedeckt sind. Abschließend vorsichtig angießen (am besten mit feiner Brause, um nichts wegzuschwemmen) und in den ersten Wochen feucht halten. Mehr musst du zunächst nicht tun – Mutter Natur erledigt den Rest.
Gerade im Hochbeet, dessen Erde nach einer ergiebigen Gemüsesaison oft ausgelaugt und abgesackt ist, lohnt sich eine Gründüngung im Herbst besonders. Die Herbst- und Wintermonate sind ideal, um das Hochbeet mit neuem, natürlichem Dünger zu versorgen und den Nährstoffentzug durch die vorigen Kulturen auszugleichen. Durch Gründüngung wird das begrenzte Bodenvolumen im Kasten wieder mit Humus und Nährstoffen aufgeladen, und die Wurzeln der Gründüngerpflanzen sorgen für eine gute Durchlüftung der Substratschichten.
Außerdem bleibt ein Hochbeet mit wintergrüner Bedeckung besser in Form: Die Pflanzendecke schützt auch die seitlichen Wände ein Stück weit vor extremer Kälte und hält die Feuchtigkeit im Beet, was Rissen im Holz oder Austrocknung vorbeugt. Wichtig ist nur, dass du kranke Pflanzenreste (z.B. von Tomaten mit Krautfäule) vor der Einsaat entfernst, damit sich keine Krankheiten über Winter halten. Dann heißt es: Zurücklehnen und die Natur arbeiten lassen!
Im Frühjahr solltest du je nach Art der Gründüngung rechtzeitig planen: Abgefrorene Gründünger lässt du zunächst liegen – sie wirken wie vor Ort gemulcht. Du kannst sie kurz vor neuer Aussaat entweder abharken und kompostieren oder einfach beim Boden vorbereiten oberflächlich einarbeiten. Bei überwinternden (frostharten) Gründüngern wartest du das Ende der Frostperiode ab. Etwa 2–3 Wochen vor der geplanten Aussaat der nächsten Kultur schneidest du die Gründüngerpflanzen ab und arbeitest sie in den oberen Boden ein.
Gib dem Boden dann noch ein bis zwei weitere Wochen Zeit, damit Bodenlebewesen das frische organische Material zersetzen können, bevor du neue Gemüsepflanzen setzt. So stellst du sicher, dass keine Keimhemmstoffe zurückbleiben und ausreichend Nährstoffe freigesetzt wurden.