HOWTARK Erdmiete selber bauen DIY Anleitung

Erdmiete selber bauen – DIY-Anleitung

Ein eigener kleiner Erdkeller im Garten ist ideal, um Gemüse und Eingemachtes über längere Zeit frisch zu halten – ganz ohne Strom. Wenn du keinen kühlen Kellerraum im Haus hast, kannst du mit wenig Aufwand einen solchen Naturkühlschrank im Boden anlegen. Dafür eignen sich vor allem eine alte Waschmaschinentrommel oder alternativ eine Metalltonne (Blechtonne) als Behälter. Beide lassen sich in der Erde versenken und bieten ein kühles, frostfreies Lager für Kartoffeln, Möhren, Äpfel & Co. Ich zeige dir, wie du Schritt für Schritt so einen Mini-Erdkeller selbst bauen kannst.

 

Bevor es losgeht, solltest du alle nötigen Materialien und Werkzeuge zusammensuchen. Du brauchst im Wesentlichen:

  • Behälter: Entweder eine Waschmaschinen- oder Trocknertrommel aus Edelstahl oder eine saubere Blechtonne mit Deckel. (Eine Edelstahltrommel ist ideal, da sie rostfrei ist und bereits viele Löcher hat. Bei einer Metalltonne musst du später selbst Lüftungs- und Drainagelöcher bohren.)

  • Spaten und Schaufel: Zum Ausheben der Grube. Eine Schubkarre zum Abtransport der Erde ist auch praktisch.

  • Kies oder Sand: Etwa 50–60 Liter (eine Schubkarre voll) als Drainageschicht und zum Verfüllen um den Behälter.

  • Isoliermaterial: Zum Beispiel Stroh, Heu, trockene Blätter oder Styroporplatten. Stroh eignet sich besonders gut als natürliche Isolierung gegen Frost.

  • Material für den Deckel: Entweder ein stabiles Holzbrett bzw. mehrere Bretter, oder eine zugeschnittene Styroporplatte. Plus ggf. zwei Holzleisten, Schrauben/Nägel und Griff für einen Holzdeckel.

  • Werkzeug für Behälter und Deckel: Akkubohrmaschine mit Metallbohrer (Ø ~5–8 mm) für die Lüftungslöcher, Säge (für Holzdeckel-Bretter), Hammer und Nägel bzw. Schrauben, Schleifpapier und wetterfeste Farbe (um den Holzdeckel vor Feuchtigkeit zu schützen).

Stelle sicher, dass der Behälter sauber ist (Waschmaschinentrommel am besten mit biologischem Reiniger säubern, Blechtonne ggf. auswaschen). Wenn du eine Trommel aus einer alten Waschmaschine ausbaust, zieh Schutzhandschuhe an, denn es kann scharfe Kanten geben.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

HOWTARK Erdmiete Loch graben
  1. Geeigneten Standort wählen: Suche einen halbschattigen bis schattigen Platz in deinem Garten aus, der auch im Winter gut erreichbar ist. Ideal ist eine ebene oder leicht erhöhte Stelle, damit kein Regenwasser hineinläuft. Wichtig: Der Grundwasserspiegel sollte deutlich tiefer liegen als die geplante Grubentiefe (mindestens 70 cm Abstand), damit dein Lager nicht feucht wird.

  2. Behälter vorbereiten: Wenn du eine Waschmaschinentrommel verwendest, sind schon viele Löcher in Boden und Wänden vorhanden. Bohre dennoch in den Boden der Trommel ein paar zusätzliche kleine Löcher (z.B. ∅ 5 mm), damit später Wasser gut ablaufen kann. Entferne Grate oder scharfe Metallspäne mit einer Feile. Eine Blechtonne hat in der Regel keine Löcher, daher bohrst du hier mehrere Lüftungs- und Drainagelöcher – einige unten für den Wasserablauf und rund um den oberen Rand (z.B. 10–15 Löcher) für Luftaustausch. Diese Löcher sorgen dafür, dass Feuchtigkeit entweichen kann und halten Schädlinge fern, denn Mäuse oder Schnecken kommen durch kleine perforierte Öffnungen nicht hinein. Anschließend reinigst du den Behälter gründlich (damit keine Gerüche oder Rückstände dein Lagergut beeinträchtigen).

  3. Grube ausheben: Stelle den Behälter an die gewünschte Stelle und markiere den Umriss auf dem Boden. Hebe nun die Grube aus: Sie sollte im Durchmesser so groß sein, dass der Behälter bequem hineinpasst, und in der Tiefe etwa 10 cm tiefer als die Höhe des Behälters. Diese zusätzlichen 10 cm schaffen Platz für eine Drainageschicht am Boden. Grabe möglichst senkrecht nach unten und lege die Grasnarbe und Erde neben der Grube ab (du brauchst einen Teil davon später zum Verfüllen wieder). Teste zwischendurch die Tiefe, indem du die Trommel/Tonne probeweise hineinstellst – die Behälteroberkante sollte etwa auf Bodenniveau abschließen.

  4. Drainage einbringen: Fülle nun den Boden der Grube etwa 10cm hoch mit Kies oder grobem Sand auf. Diese Drainageschicht ist wichtig, damit Regen- oder Kondenswasser sich nicht im Behälter sammelt, sondern ins umliegende Erdreich abfließen kann. Verteile den Sand/Kies gleichmäßig und stampfe ihn leicht fest.

  5. Behälter einsetzen: Setze die Trommel oder Tonne mit der Öffnung nach oben vorsichtig in die Grube auf die Sandschicht. Prüfe von oben, ob die Oberkante bündig mit der umgebenden Erdoberfläche ist. Falls der Behälter noch herausragt, nimm ihn nochmal heraus und grabe etwas tiefer. Ragt er zu tief, fülle noch etwas Sand nach. Optimal ist, wenn der Rand gerade so auf Bodenhöhe liegt, damit später kein Regenwasser hineinfließt und du dennoch den Deckel bequem öffnen kannst.

  1. Seiten verfüllen und isolieren: Fülle den Raum zwischen Behälterwand und Grubenrand rundum mit dem ausgehobenen Boden oder Sand auf. Gerade bei der Waschmaschinentrommel, die viele seitliche Löcher hat, ist Sand ideal zum Verfüllen, weil er die Löcher nicht verstopft und Wasser gut ableitet. Schütte lagenweise ein und tritt das Material vorsichtig fest, sodass der Behälter stabil fixiert ist. Bei einer Blechtonne kannst du ebenfalls mit Sand oder feinem Kies verfüllen. 

    Tipp:
    Falls du eine bessere Isolierung möchtest (zum Beispiel in sehr kalten Regionen), kannst du statt Erde/Sand auch Stroh oder Heu in die Hohlräume rund um den Behälter stopfen. Dieses organische Material wirkt wie eine Dämmung und hält die Kälte länger ab. Achte aber darauf, dass keine Hohlräume bleiben, in denen sich Wasser sammeln könnte.

  2. Deckel bauen und aufsetzen: Jetzt benötigt dein Erdkeller einen gut schließenden Deckel, damit weder Licht noch Wasser oder Tiere eindringen. Am einfachsten ist ein Holzdeckel: Miss den Durchmesser der Öffnung und säge aus kräftigen Brettern einen runden oder eckigen Deckel zurecht, der etwas größer als die Öffnung ist (so liegt er auf dem Rand auf). Alternativ kannst du mehrere Bretter dicht nebeneinander legen und mit zwei quer aufgenagelten Leisten verbinden, sodass ein passender Deckel entsteht. 

    Um Ritzen zu schließen, kannst du oben auf den Deckel noch dünnere Bretter nageln, die die Fugen überdecken. Falls du kein Holz zur Hand hast, funktioniert auch eine dicke Styroporplatte als Deckelersatz. Wichtig ist, dass der Deckel gut isoliert – zur Not kannst du lose Strohschichten unter einen einfachen Deckel legen, um die Kälte abzuhalten. Befestige am Deckel einen Griff (z.B. einen Möbelgriff oder ein Stück Seil), damit du ihn leicht hochheben kannst. Lege den Deckel auf die Öffnung. Beschwere ihn mit einem schweren Stein oder Ziegel, damit er windsicher schließt und nicht von neugierigen Tieren angehoben wird.

  3. Zusätzlichen Frostschutz anbringen: Dein Mini-Erdkeller ist nun fast fertig. Damit der Inhalt auch bei starkem Frost geschützt ist, bedecke den Deckel und die umliegende Erdfläche bei Bedarf noch mit isolierendem Material. Du kannst z.B. eine dicke Schicht Stroh oder einen ganzen Strohballen über den Deckel legen, sobald der erste Frost angekündigt ist. Auch Laub, Tannenzweige oder eine alte Decke können als zusätzliche Deckenschicht dienen. Diese Abdeckung sorgt dafür, dass die Temperatur im Inneren möglichst nicht unter 0°C fällt.

Jetzt ist dein kleiner Erdkeller einsatzbereit! Überprüfe das Lager gelegentlich und halte es sauber, damit du lange etwas davon hast. Im Sommer kannst du den Erdkeller übrigens prima nutzen, um z.B. Getränke kühl zu lagern – eiskalt wie im Kühlschrank wird es zwar nicht, aber er dient als natürlicher „Erdkühlschrank“ ohne Strom.

Alternative: Erdkeller aus einer Blechtonne

HOWTARK Erdmiete aus Metalltonne

Die obigen Schritte kannst du fast genauso mit einer Metalltonne durchführen. Eine Blechtonne (z.B. alte Mülltonne oder Fass) ist robuster als eine dünne Waschmaschinentrommel und meist ebenfalls rostgeschützt (verzinkt). Wichtig ist, dass du auch hier für Belüftung und Drainage sorgst, indem du Löcher bohrst (siehe Schritt 2). Bohre vor allem rund um den oberen Rand mehrere kleine Löcher und setze die Tonne so in die Erde, dass diese Löcher knapp über der Erdoberfläche liegen. So kann überschüssige Feuchtigkeit entweichen, ohne dass Regenwasser eindringt. 

Da eine geschlossene Tonne weniger luftdurchlässig ist als eine Waschmaschinentrommel, empfiehlt es sich zusätzlich, einen flachen Tontopf oder Untersetzer auf den Tonnenboden zu legen, bevor du ihn befüllst. Dieser kann Kondenswasser aufnehmen, damit dein Lagergut trocken bleibt.

Ansonsten gehst du genauso vor: Grube ausheben, Sand als Bodenschicht einfüllen, Tonne versenken und rundherum verfüllen. Als Deckel kann oft der vorhandene Metalldeckel der Tonne dienen – isoliere ihn aber gut (lege z.B. von innen Styropor ein oder pack Stroh darüber) und beschwere ihn mit einem Stein. Auch hier kannst du im Winter zusätzlich Laub oder Stroh um die Tonne häufeln. Eine solche eingegrabene Tonne funktioniert ebenfalls wunderbar als kleines Erdlager für den Garten.

Lagerung von Gemüse und Eingemachtem

Ist der Erdkeller fertig, kannst du ihn mit deiner Ernte befüllen. Am besten eignen sich winterharte Wurzel- und Knollengemüse für die Lagerung in der Erde, z.B. verschiedene Kohlköpfe, Möhren, Sellerie, Rote Bete oder Rettiche. Diese bleiben in der Erdmiete oft monatelang knackig frisch. Aber auch Kartoffeln, Pastinaken, Kohlrabi und ähnliche Sorten fühlen sich wohl. 

Wichtig ist, nur gesundes und unbeschädigtes Gemüse einzulagern – schon eine faule Stelle kann den gesamten Vorrat verderben. Lass an Wurzelgemüse möglichst etwas Erde dran (nicht abwaschen!) und entferne Blätter sowie grüne Stiele, damit dem Gemüse keine Feuchtigkeit entzogen wird. 

Äpfel
kannst du ebenfalls in einem Erdkeller lagern, jedoch nicht zusammen mit Kartoffeln oder Gemüse – Äpfel verströmen Ethylen, ein Reifegas, das anderes Lagergut schneller altern und faulen lässt. Lagere Äpfel also separat (oder ganz oben in einer eigenen Lage, getrennt durch etwas Stroh oder Papier).

Zum Einräumen deines Erdkellers bietet es sich an, am Boden der Trommel/Tonne zuerst eine Schicht Sand auszubreiten. Darauf legst du das erste Gemüselaub oder die ersten Knollen. Dann kannst du abwechselnd weitere Schichten aus Gemüse und Sand einschichten. Der Sand umschließt das Gemüse, hält die Feuchtigkeit auf einem guten Niveau und verhindert Druckstellen sowie Fäulnis. 

Schwere Gemüsearten (z.B. große Kohlköpfe oder viele Kartoffeln) legst du eher nach unten, leichtere wie Möhren obenauf. Fülle die Trommel ruhig bis nahe an den Deckel mit Erntegut. Die letzten Hohlräume stopfst du mit lockerem Stroh, Heu oder trockenem Laub aus – das dient als Polster und zusätzliche Isolierung gegen Frost. Deckel drauf, Strohmatte oder Laub obenauf – und dein Vorrat ist gut verpackt.

Denke daran, alle paar Wochen nach dem Rechten zu sehen: Kontrolliere deine eingelagerten Lebensmittel und entferne ggf. Teile, die doch schlecht werden. Wenn du nach und nach etwas entnimmst, kannst du entstandene Lücken wieder mit Stroh ausstopfen, damit nicht zu viel Luft in der Trommel ist. So bleibt die Temperatur und Feuchtigkeit im Inneren stabil. Mit dieser einfachen Methode eines Erdlagers belebst du übrigens eine jahrhundertealte Tradition wieder – und hast immer einen kühlen Vorrat an selbst angebautem Gemüse zur Hand, ganz ohne Energieverbrauch. 

Viel Erfolg beim Nachbauen und viel Freude mit deinem neuen Erdkeller! 🥔🥕

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