HOWTARK Gartenarbeiten im August Selbstversorger

Gartenarbeiten im August – Erntezeit, Pflege und Vorratshaltung

Der August ist für Selbstversorger die wohl dankbarste Zeit im Garten: Überall reifen Früchte, Gemüse und Kräuter und belohnen uns für die harte Arbeit der Vormonate. Gleichzeitig bedeutet Hochsommer auch Hochsaison in puncto Gartenpflege – man hat alle Hände voll zu tun, um die Beete optimal zu nutzen und die Fülle der Ernte haltbar zu machen. 


Welche Gartenarbeiten im Spätsommer anfallen, was du jetzt noch säen oder pflanzen kannst, wie du deinen Boden pflegst und Schädlinge in Schach hältst, erfährst du in diesem Beitrag. Und ich gebe dir noch ein paar Tipps, wie du typische August-Ernten – von Zucchini und Tomaten über Bohnen und Beeren bis hin zu Kräutern – verarbeitest und konservierst, damit du auch im Winter noch davon zehren kannst.

Wenn du über Frühling und Sommer fleißig gegärtnert hast, darfst du dich im August über eine reiche Ernte freuen. Jetzt hängen die Beete und Sträucher voll mit reifem Gemüse und Obst – oft mehr, als du vermutlich direkt verbrauchen kannst. Gurken, Zucchini, Tomaten, Paprika und Bohnen sind jetzt auf dem Höhepunkt ihrer Saison. Auch Wurzelgemüse wie Kartoffeln, Möhren oder Rote Bete können je nach Aussaatzeit schon bereit sein. Blattgemüse wie Mangold und verschiedene Salate liefern weiterhin frisches Grün.

Dazu gesellen sich jetzt im Spätsommer die ersten Kohlarten (beispielsweise spät gepflanzter Blumenkohl, Chinakohl oder Kohlrabi) und aromatische Kräuter, die ich teils schon vor der Blüte zurückschneide und ernte. Nicht zu vergessen das Obst: In manch Mischkulturgarten stehen auch ein paar Beerensträucher und Obstbäume, die im August süße Beeren, Pflaumen, frühe Äpfel und Birnen liefern.

Tipp: Ernte Zucchini am besten jung und regelmäßig. So verhinderst du riesige Keulen und regst die Pflanze an, immer neue Früchte zu bilden. Ähnlich ist es bei Buschbohnen: Je öfter du pflückst, desto mehr Blüten und Bohnen bilden sich nach – so bleibt die Ernte bis in den Herbst reichhaltig.

Doch wohin wohin nur mit all den Zucchini und Tomaten? Keine Sorge: Überschüsse müssen nicht verkommen. Viele der im August reifen Feldfrüchte kannst du haltbar machen, indem du sie einfrierst oder einkochst; Gemüse kannst du auch durch Fermentation konservieren, und Obst wird klassischerweise zu Marmelade, Sirup oder Gelee verarbeitet. Wie genau ich dabei vorgehe, erfährst du weiter unten. Zunächst aber zu den anstehenden Gartenarbeiten, denn damit die Ernte üppig bleibt, braucht dein Garten auch im August liebevolle Zuwendung.

Pflegearbeiten im August: Gießen, Düngen und Aufräumen

HOWTARK Gartenarbeiten im August Pflanzen gießen Selbstversorger

Der wichtigste Job im Hochsommer ist definitiv das Gießen. In vielen Regionen Deutschlands bringt der August noch einmal richtig heiße, trockene Tage – da drohen Gemüse und Blumen schnell zu verdursten. Kontrolliere deine Beete am besten mindestens einmal täglich.

Am effektivsten wässerst du in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend, wenn die Sonne niedrig steht – dann verdunstet weniger Wasser und die Pflanzen können es in Ruhe aufnehmen. Die meisten durstigen Gemüse (wie Tomaten, Kürbisgewächse und Kohl) bekommen nach Möglichkeit jeden Tag einen ordentlichen Schluck.

Achte darauf, gezielt an der Wurzel zu gießen statt über die Blätter, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Automatische Tröpfchenbewässerung oder Olla-Tonkrüge im Beet sind weitere tolle Hilfsmittel, um im Sommer eine konstante Bodenfeuchte zu halten. Trockenstress solltest du deinen Pflanzen jetzt unbedingt ersparen, denn er kann z.B. zu Blüten- und Fruchtfall bei Tomaten oder bitteren Gurken führen.

Neben dem Gießen stehen weitere Pflegemaßnahmen an. Dazu gehört das Ausgeizen der Tomaten (breche dazu wöchentlich neue Seitentriebe aus, damit die Kraft in die Fruchtbildung geht) und das Entfernen von gelben Blättern bei Gurken oder Tomaten zur Verbesserung der Belüftung. Rankende Pflanzen wie Bohnen, Gurken und Kürbisse solltest du regelmäßig an Gerüsten entlangleiten oder hebe verdrängte Triebe wieder auf die Beete zurück – so bleibt alles halbwegs ordentlich und nichts wuchert unkontrolliert die Nachbarkulturen zu.

Bei deinen Kräutern kannst du die blühenden Spitzen abschneiden (etwa bei Basilikum oder Minze), um ein buschiges Wachstum zu fördern, und erntest laufend für den Frischverbrauch. Auch Verblühtes an Blumen oder Stauden zwickst du jetzt ab – der Garten sieht damit nicht nur gepflegter aus, oft regt es sogar eine zweite Blüte an.

Der August ist zudem ein guter Zeitpunkt, um leichtes Düngen nachzuholen, falls nötig. Stark zehrende Gemüse wie späte Kohlpflanzen, Kürbisse oder Porree freuen sich über eine letzte Gabe Kompost oder organischen Dünger, damit sie bis zur Ernte durchhalten. Dünge jedoch maßvoll und nicht mehr zu spät im Monat, denn Richtung Herbst sollen die Pflanzen zur Reife kommen und nicht ins endlose Blattwachstum gehen. Falls du Rasen hast, mähe diesen im heißen August besser nicht zu kurz und wässere ihn nur in den kühleren Stunden, damit er nicht verbrennt.

Schließlich heißt es im August auch: Aufräumen und Platz schaffen. Frühere Kulturen, die nun endgültig abgeerntet sind (wie Erbsen, Frühkartoffeln oder Salatköpfe), räumst du nun zügig ab. Pflanzenreste und Stängel kommen – sofern sie gesund sind – auf den Kompost.

Lass aber ruhig einzelne Nützlingspflanzen stehen: Blühende Dill- und Korianderbüsche oder Ringelblumen beispielsweise können gerne im Beet bleiben, auch wenn die Haupternte vorbei ist. Sie sehen nicht nur hübsch aus, sondern dienen Insekten auch als späte Nahrungsquelle. Du kannst dir die Stellen markieren, wo reifes Saatgut abgenommen werden kann (etwa von Radieschen, Salat oder Bohnen, die du hast ausreifen lassen). Samen ernten und für die nächste Saison trocknen gehört im Spätsommer ebenfalls dazu – es ist nachhaltig und spart Geld.

Nachsaaten im August: Jetzt noch säen und pflanzen

HOWTARK Gartenarbeiten im August Salat aussäen Selbstversorgergarten

Im August zeigt sich der Gemüsegarten zwar von seiner üppigsten Seite, doch etwas Weitblick lohnt sich. Vieles hast du bereits geerntet, und die frei gewordenen Beete wollen neu belebt werden. Lücken füllen heißt die Devise – mit schnellen Folgekulturen für Herbst und Winter oder mit Vorbereitungen fürs nächste Frühjahr. So nutzt du deine Anbaufläche optimal und vermeidest brachliegende Erde, die ungeschützt austrocknet und von Unkraut erobert wird.


Plane solche Kulturfolgen möglichst schon im Frühjahr grob mit, aber auch spontan lässt sich im August noch einiges aussäen. Wichtig ist, dass du auf kurze Entwicklungszeiten der Sorten achtest – vieles muss vor dem ersten Frost reif werden, denn was bis September nicht keimt und wächst, schafft es meist nicht mehr bis zur Erntereife. Einige robuste Arten können allerdings im Beet überwintern und bescheren dir im nächsten Frühling einen Frühstart.


Hier eine Übersicht, was du im August noch aussäen oder pflanzen kannst (unterteilt nach Direktsaat und Setzlingen):

Direkt ins Beet säen (bis spätestens Ende August): Viele schnell wachsende oder kälteunempfindliche Gemüse kannst du jetzt noch direkt draußen aussäen, um bis in den Herbst hinein frische Ernten zu erzielen. Dazu zählen vor allem Salat- und Blattgemüse sowie einige Wurzelgemüse:

  • Feldsalat (Ackersalat): Der absolute Herbstklassiker; kann bis Ende August gesät werden und liefert ab Oktober zarte Blattrosetten. In milden Regionen klappt die Aussaat teils sogar noch bis September.

  • Spinat: Wähle bevorzugt spätere Herbst- und Wintersorten. Spinat keimt im noch warmen Boden schnell und kann mehrmals geerntet werden. Leichten Frost im Herbst überstehen robuste Spinatsorten gut.

  • Rucola (Rauke): Verträgt kühlere Nächte gut und liefert bei Aussaat im August noch im Herbst würzige Blätter. Auch Asiasalate (wie Mizuna, Senfkohl) sind jetzt eine Option, da sie in den kürzer werdenden Tagen weniger schnell schossen.

  • Radieschen & Rettich: Schnellreifende Radieschensorten (z.B. ‚Rudi‘) kannst du bis Ende August säen. Für Winterrettiche (schwarzer Rettich oder Daikon) ist Anfang August ideal – spätere Saaten werden zu klein.

  • Winterportulak (Postelein): Ein tolles Winterblattgemüse, das im Spätherbst und Winter geerntet werden kann. Aussaat ab August, sobald die große Hitze nachlässt.

  • Möhren: Hier ist es schon knapp – nur sehr frühe Sorten kommen bei Aussaat Anfang August bis zum Herbst noch in Fahrt. Oft bleiben es eher zarte Babymöhren. Eine Alternative ist die Überwinterung: Spätsaaten von Möhren wachsen im Frühjahr weiter und können dann geerntet werden.

  • Rote Bete: Bis etwa Mitte August kannst du noch Rote Bete säen, um im Oktober kleinere Knollen und zarte Rote-Bete-Blätter zu ernten. Auch hier gilt: spätere Saat = kleinere Rüben.

  • Buschbohnen: Sehr kurzfristig geht noch eine Runde Buschbohnen, falls du fixe Sorten hast – bis Anfang August sollte gesät sein. Mit etwas Wetterglück kannst du im späten September nochmal frische Bohnen pflücken.

  • Kräuter: Ein paar Kräuter lassen sich ebenfalls aussäen. Petersilie beispielsweise ist zweijährig – wenn du sie jetzt säst, überwintert sie und liefert früh im nächsten Jahr Ertrag. Beachte aber die lange Keimdauer! Auch Dill und Koriander kannst du für einen Herbstschub noch ausbringen; diese einjährigen Kräuter neigen im Frühjahr schnell zum Schossen, fühlen sich im Spätsommer aber wohler. Schnittlauch aus Samen lohnt jetzt weniger (der keimt sehr langsam) – den teilst oder pflanzt du besser als fertige Büschel.

Jungpflanzen im August setzen: Manches Gemüse ist für die Aussaat schon zu spät, kann aber noch als vorgezogene Jungpflanze ins Beet einziehen und bis zum Herbst reifen. Wenn du also Setzlinge hast oder im Juli vorgezogen hast, dann nichts wie ab damit ins Freiland! Hier einige empfehlenswerte Kandidaten:

  • Kohlpflanzen: Verschiedene Kopfkohle (vorgezogene Weiß- oder Rotkohl-Setzlinge) können jetzt noch gepflanzt werden und sind vor Winterbeginn erntereif. Auch Grünkohl klappt als Jungpflanze prima – er wächst bis zum Frost und liefert ab Spätherbst und den ganzen Winter über Ernte, sofern du eine ausreichend robuste Sorte gewählt hast. Grünkohl ist allerdings ein Starkzehrer: Gib beim Pflanzen eine Extraportion Kompost mit ins Pflanzloch. Ebenfalls möglich ist spät gesetzter Chinakohl, der rasch wächst und im Herbst Köpfe bildet.

  • Kohlrabi: Schnell wachsende Kohlrabi-Setzlinge (Sommer- oder Herbstsorten) eignen sich perfekt für die Lückenfüllung. Bis Oktober bekommen sie noch ausreichend Volumen, vor allem wenn der Herbst mild ist. Ich setze jetzt gerne noch ein paar Kohlrabis nach der Zwiebelernte – so bleibt kein Beet ungenutzt.

  • Blumenkohl & Brokkoli: Wenn du noch Jungpflanzen dieser Kohlarten übrig hast, kannst du es versuchen – allerdings bleiben die Köpfe bei so später Pflanzung meist kleiner als bei Frühjahrskulturen. Dennoch: kleine selbstgezogene Blumenkohlröschen im Herbst sind besser als gar keine! Ein leichter Vlies kann helfen, falls es früh kalt wird.

  • Knollenfenchel: Vorgezogene Fenchel-Pflänzchen können bis etwa Mitte/Ende August ins Beet umziehen. Der Herbstfenchel bildet mittlere Knollen, die sehr zart und aromatisch sind. Wichtig: genug gießen, Fenchel mag keinen Trockenstress.

  • Salate & Endivien: Jetzt ist Zeit für robuste Herbstsalate. Endiviensalat sollte spätestens bis Ende August als Jungpflanze gesetzt werden, damit er noch schöne große Köpfe oder Locken bildet. Andere spätsommertaugliche Salate sind z.B. Pflücksalate, Radicchio oder Zichoriensalate (Catalogna).

  • Erdbeeren: Zwar kein Gemüse, aber für mich trotzdem unverzichtbar! 😉 Im August ist Pflanzzeit für Erdbeer-Jungpflanzen, besonders für die einmal tragenden Sorten. Wenn du im Juni Ableger von deinen Mutterpflanzen abgenommen hast, kannst du sie jetzt auf ein vorbereitetes Beet setzen. So wachsen sie bis zum Winter gut an und schenken dir ab dem nächsten Juni eine reiche Erdbeerernte.

Du merkst schon: Ganz vorbei ist die Saison noch lange nicht. Geh trotzdem realistisch an die Sache: Im Spätsommer wird das Zeitfenster täglich kleiner. Wähle also bevorzugt Kulturen, die zügig wachsen oder kälteunempfindlich sind. Für alle Aussaaten gilt: gute Bodenvorbereitung, gleichmäßige Feuchte und etwas Glück mit dem Wetter erhöhen die Erfolgschancen. Sollte eine Saat doch mal nichts werden – halb so schlimm. Dann freut sich der Boden über die Gründüngung, und du hast im Frühjahr weniger Arbeit.

Bodenpflege im Spätsommer: Mulchen, Gründüngung & Beete vorbereiten

HOWTARK Gartenarbeiten im August Mulchen Selbstversorgergarten

Im August benötigen nicht nur deine Pflanzen, sondern auch die Böden Aufmerksamkeit. Nach den intensiven Vormonaten sind manche Beete regelrecht „ausgelaugt“ oder trocken. Es ist wichtig, dass du den Boden zwischen den Kulturen pflegst, damit er fruchtbar und gesund bleibt.


Du kannst folgendermaßen vorgehen: Sobald du eine Fläche geräumt hast, lockerst du den Boden gründlich mit einer Grabegabel oder einem Kultivator auf und entfernst alle Unkräuter samt Wurzeln. So sorgst du für Luft im Boden und entfernst Konkurrenten um Wasser und Nährstoffe. Größere Lücken, die erstmal unbepflanzt bleiben, lässt du besser nicht „nackt liegen“ – kahle, ungeschützte Erde trocknet in der Sommersonne sonst schnell aus und das Bodenleben leidet.


Stattdessen gibt es zwei Möglichkeiten: Mulchen oder Gründüngung. Du kannst leere Beete mit dem mulchen, was gerade anfällt – z.B. einer Schicht halbreifem Kompost, Gehölzschnitt oder einfach Grasschnitt. Eine solche Mulchschicht schützt den Boden vor Austrocknung, erspart dir häufiges Gießen und unterdrückt gleichzeitig Unkraut. Außerdem zersetzt sich organisches Mulchmaterial nach und nach und reichert die Erde mit Humus an. Die Bodenlebewesen (Regenwürmer & Co.) danken es dir!


Alternativ oder ergänzend kannst du Gründüngung einsäen, besonders auf Beeten, die bis zum Frühjahr frei bleiben. Phacelia (Bienenfreund), Senf, Klee oder Inkarnatklee funktionieren sehr gut als Gründüngerpflanzen im Spätsommer. Sie bedecken den Boden schützend, ziehen Nährstoffe aus tieferen Schichten und hinterlassen beim Abfrieren im Winter eine wertvolle organische Substanz. So eine Zwischenfrucht stärkt den Gartenboden nachweislich – er bleibt locker, feucht und im Frühjahr leichter zu bearbeiten. Wichtig: Auch die Gründüngung will in den ersten Wochen nach der Aussaat genügend Wasser, damit sie kräftig anwächst.


Nicht zuletzt kannst du in diesem Zeitraum auch schon Neupflanzungen für den Herbst vorbereiten. Wenn zum Beispiel im September/ Oktober noch Knoblauch gesteckt oder Winterzwiebeln gepflanzt werden sollen, kannst du das Beet im August bereits mit Kompost versorgen und ruhen lassen. Wenn du im Herbst Bäume oder Beerensträucher setzen möchtest, kannst du jetzt schon Pflanzlöcher großzügig ausheben und mit Kompost anreichern – das spart Zeit beim eigentlichen Pflanzen.

Generell gilt: Ein gut gepflegter Boden ist das A&O für gleichbleibend gute Ernten. Gönne der Erde daher zwischendurch immer mal wieder eine kleine Kur, dann wird sie es dir nächstes Jahr wieder mit Wachstumsfreude danken.

Pflanzenschutz gegen Schädlinge und Krankheiten

HOWTARK Gartenarbeiten im August Schädlingsbekämpfung Selbstversorger

Auch im Spätsommer darfst du den Pflanzenschutz nicht vernachlässigen, denn einige Schädlinge haben Hochkonjunktur. Bei warmem, trockenem Wetter treten z.B. gern Spinnmilben an Gurken oder Zucchini auf – erkennbar an feinen Gespinsten und gelb marmorierten Blättern. Hier hilft es, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen: Sprühe die Blattunterseiten frühmorgens mit Wasser ab.


Blattläuse
können an jungem Herbstgemüse auftauchen, wenn die Sommerpflanzen drumherum geräumt werden. Kontrolliere regelmäßig die Blattunterseiten und Triebspitzen; bei Befall entferne die Läuse mit einem Wasserstrahl oder sprühe eine selbst angesetzte Brennnesseljauche zur Stärkung der Pflanze.


Die Kohlweißlingsfalter legen bis in den September munter Eier auf Kohlblättern ab – deren gefräßige Raupen können eine späte Kohlpflanzung ruinieren. Decke deine neuen Kohlsetzlinge mit engmaschigem Netz ab oder sammle entdeckte gelbe Eigelege und Raupen konsequent ab.


Ein Problem, das viele kennen: Echter Mehltau an Kürbisgewächsen (wie Zucchini) im August. Sobald du den weißen Belag auf den Blättern entdeckst, solltest du die am stärksten befallenen Blätter entfernen. Als Hausmittel gegen den Befall hat sich eine Mischung aus Frischmilch und Wasser (1:8) zum Besprühen bewährt – das scheint den Pilz in Schach zu halten, zumindest verlangsamt es die Ausbreitung. Achte gleichzeitig darauf, dass die Pflanzen ausreichend Nährstoffe und Wasser haben, um gegen den Pilz anzukämpfen.


Bei Tomaten ist Kraut- und Braunfäule gefürchtet, gerade wenn es gegen Monatsende öfter taufeucht oder regnerisch wird. Stelle deine Tomaten nach Möglichkei unter ein Regendach – das ist die beste Vorsorge. Im Freiland empfiehlt es sich, befallene Blätter sofort zu entfernen und in den Hausmüll zu geben (nicht auf den Kompost!). Grüne, noch gesunde Tomaten kannst du im Zweifel früh ernten und nachreifen lassen oder gleich zu Chutney verarbeiten, falls die Pflanze aufgegeben werden muss.


Und dann sind da noch die üblichen Verdächtigen am Boden: Schnecken. Im August sind Nacktschnecken zwar meist weniger zahlreich als im Frühjahr, aber frische Nachsaaten und junge Setzlinge ziehen sie leider magisch an. Halte die Beete rund um neue Pflänzchen daher möglichst frei von Verstecken (wie liegendem Laub) und kontrolliere abends, ob Schnecken unterwegs sind. Zur Abwehr kannst du einen Schneckenkragen oder Schneckenzaun um empfindliche Jungpflanzen setzen – so eine Barriere wirkt Wunder. Auf Bierfallen verzichtest du hingegen besser, da sie erfahrungsgemäß noch mehr Schnecken aus der Umgebung anlocken.


Ein Trick am Rande: Wenn deine Beete in Mischkultur stehen, könntest du zum Beispiel Studentenblumen oder übrig gebliebenen Salat als „Opferpflanzen“ nutzen, an denen Schnecken zuerst knabbern, während wichtigere Gemüsepflanzen verschont bleiben. Damit trägst du zum ökologischen Pflanzenschutz bei und förderst kleine Nützlinge (etwa Marienkäfer gegen Blattläuse oder Vögel, die Raupen fressen) – auch, indem du den Garten vielfältig gestaltest und nicht alle „Unkräuter“ sofort entfernst. Im Mischkulturgarten ergibt sich vieles von selbst: Durch die Vielfalt an Pflanzen treten Krankheiten und Schädlinge oft weniger massiv auf als in Monokulturen.

Verarbeiten und Haltbarmachen der August-Ernte

HOWTARK Gartenarbeiten im August Ernte haltbar machen

Und was nun tun mit all den Köstlichkeiten, die dir deine Augusternte eingebracht hat? Ein Teil wird natürlich frisch verzehrt – endlich gibt es täglich Salat, Gemüsepfannen, frisches Pesto und Beeren direkt vom Strauch. Doch gerade als Selbstversorger denkst du auch einen Schritt weiter: Konservieren heißt das Zauberwort, um den Sommer im Glas oder in der Gefriertruhe einzufangen. Nichts geht über gut gefüllte Vorratsregale im Winter und das Wissen, dass darin das eigene Gartenjahr steckt.


Im Folgenden gebe ich dir ein paar erprobte Methoden an die Hand, wie du typische Überschüsse im August sinnvoll haltbar machen kannst. Für verschiedene Gemüse- und Obstsorten eignen sich unterschiedliche Verfahren am besten. Wichtig: Achte bei allen Methoden auf Hygiene (saubere Gläser, kochendes Einfüllgut etc.), damit deine Vorräte nicht verderben.


Zucchini

Kaum ein Garten bleibt von der Zucchinischwemme im August verschont. Zum Glück lässt sich dieses Gemüse auf vielfältige Weise konservieren. Eine meiner liebsten Methoden ist Einlegen/Einkochen: Aus Zucchini koche ich gern ein würziges Relish oder Chutney (z.B. mit Zwiebeln, Essig, etwas Zucker und Gewürzen) und fülle es heiß in Gläser ab. So eingemacht halten die Zucchini viele Monate und bereichern im Winter Eintöpfe, Pasta-Saucen oder dienen als Antipasti.


Alternativ kannst du Zucchini auch einlegen – z.B. süß-sauer wie Gurken. Mein Favorit ist allerdings das Einkochen in Öl-Essig-Sud nach italienischer Art: gewürfelte Zucchini zusammen mit Zwiebeln kurz in Essig und Öl aufkochen, mit Lorbeer und Pfeffer in Gläser füllen und 15 Minuten einkochen – die Zucchini bleiben dabei wunderbar knackig und halten Jahre ohne matschig zu werden.


Neben dem Einkochen gibt es auch noch andere Optionen: Zucchini kannst du zum Beispiel fermentieren (ähnlich wie saure Gurken, einfach in Salzlake einlegen – ergibt eine probiotische Köstlichkeit). Oder du trocknest dünne Zucchinischeiben zu Gemüsechips im Dörrautomat/Backofen. Sogar Einfrieren ist möglich: Am besten die Zucchini vorher kurz blanchieren oder in Würfeln anbraten, dann einfrieren – roh eingefrorene Zucchini werden leider leicht matschig. Ich raspele auch gerne Zucchini, drücke etwas Wasser aus und friere die Raspel portionsweise ein. Damit lässt sich im Winter prima Zucchinikuchen oder -puffer machen.


Tomaten

Im August reifen die Tomaten oft schneller, als man sie frisch verzehren kann. Doch Tomatenüberschuss ist ein Segen, denn aus Tomaten lässt sich allerhand für den Vorrat zaubern. Der Klassiker ist natürlich Tomatensoße kochen und einwecken. Ich nehme dafür vollreife Tomaten, koche sie mit Zwiebel, Knoblauch und Kräutern ein und püriere alles zu Passata, die heiß in Gläser kommt. So habe ich für ein ganzes Jahr Basis für Pasta-Saucen, Suppen und mehr. Tomaten kannst du auch stückig einkochen (z.B. für Eintöpfe) oder zu Ketchup und Chutney verarbeiten. Letzteres mache ich gerne aus grünen Tomaten, falls ich aufgrund von Braunfäule unreif ernten musste.


Eine weitere Delikatesse sind getrocknete Tomaten: Im Backofen oder Dörrautomat bei ~80°C mehrere Stunden trocknen, bis sie ledrig sind, dann in Öl einlegen – herrlich als Antipasti! Nicht zuletzt lassen sich Tomaten sogar einfrieren, z.B. als Sugo oder ganze, gehäutete Früchte.


Bohnen (und Erbsen)

Grüne Bohnen liefern im Hochsommer oft körbeweise Ernte. Am liebsten blanchiere und friere ich sie ein, so bleiben Geschmack und Vitamine weitgehend erhalten. Wichtig: Bohnen immer kurz vorgaren, da sie roh giftiges Phasin enthalten. Nach 3 Minuten in kochendem Wasser und schnellem Abschrecken in Eiswasser können die Bohnen in den Gefrierbeutel und sind dort 10–12 Monate haltbar. So hast du auch im Winter knackige Böhnchen für Aufläufe und Beilagen.


Wenn du keinen Platz im Froster hast, kannst du Bohnen auch klassisch einkochen (z.B. im Weckglas mit Salzwasser – hält etwa ein Jahr) oder einlegen in würzigem Sud. In manchen Regionen werden Schnibbelbohnen auch milchsauer fermentiert – das habe ich kürzlich ausprobiert, indem ich geschnippelte Buschbohnen mit 2% Salz in einem Gärtopf vergoren habe. Das Ergebnis sind leicht säuerliche Bohnen – yummie! 🙂


Tatsächlich lässt sich auch mit Bohnen fast jede Konservierungsmethode anwenden: ob einfrieren, einkochen oder fermentieren – alles ist möglich. Finde heraus, was dir schmeckt. Mein Tipp: Experimentiere mit Gewürzen. Beim Kochen oder Fermentieren von Bohnen geben etwas Bohnenkraut, Dillblüten oder Knoblauch einen tollen Geschmack. Übrigens kann man auf die Weise auch Zuckererbsen konservieren (ebenfalls blanchieren und einfrieren). Frische Erbsen einfrieren klappt super, wenn du sie vorher palzt; getrocknet habe ich Erbsen aus dem Garten hingegen noch nicht (dafür braucht man sehr ausgereifte Schoten).


Beeren und Obst

Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren oder späte Erdbeeren wandern im August in Massen vom Strauch direkt in den Mund oder in den Kuchen. Doch auch für sie gilt: Was zu viel ist, wird haltbar gemacht. Die gängigste Methode ist Marmelade oder Gelee kochen. Ich sammle z.B. Johannisbeeren im Juli/August in der Gefriertruhe, bis genug zusammenkommt, und koche dann rote Grütze oder Marmelade davon. Mit Gelierzucker 2:1 oder 3:1 bleibt das Fruchtaroma schön erhalten und der Zuckeranteil moderat.


Sirup
lässt sich ebenfalls gut herstellen (etwa aus Holunderbeeren oder Brombeeren mit etwas Zitronensäure) – verdünnt mit Wasser hast du so Hauslimonaden für den Winter. Wenn du es alkoholisch magst: Liköre und Aufgesetzte aus Beeren (z.B. Brombeerlikör mit Rum und Kandis) sind eine leckere Art der Konservierung.


Natürlich kannst du die Beeren auch einfrieren. Eingefrorene Beeren eignen sich super für Smoothies, Kuchen oder Desserts. Und nicht zuletzt lassen sich manche Obstsorten trocknen: Klassiker sind Apfelringe oder Birnenschnitze, die im Dörrgerät oder Backofen gedörrt werden und als gesunder Snack monatelang halten. Auch Zwetschgen kann man trocknen (-> Pflaumenmus oder Trockenpflaumen). Obst einzukochen (Einwecken) in Gläsern ist ebenfalls beliebt, z.B. Birnenkompott oder Pfirsiche in Sirup.


Kräuter

Im Kräuterbeet “explodieren” jetzt Wärme liebende Arten wie Basilikum, Thymian, Rosmarin, Oregano oder Zitronenmelisse. Um ihre Aromen für später zu bewahren, ist Trocknen die einfachste Methode. Binde hierfür kleine Sträuße (z.B. von Thymian, Pfefferminze, Salbei) und hänge sie an einem schattigen, luftigen Ort kopfüber auf. Nach ein bis zwei Wochen sind sie rascheltrocken und können in Gläsern aufbewahrt werden – ideal für Tees und Gewürzmischungen im Winter.


Basilikum
trockne ich nicht (verliert zu viel Geschmack), sondern verarbeite es zu Pesto, das ich portionsweise einfriere. Generell lassen sich viele Kräuter einfrieren: gehackt in Eiswürfelbehältern mit etwas Wasser oder Öl, hat man praktische Kräuterwürfel zum Kochen. Schnittlauch beispielsweise wird bei mir grundsätzlich eingefroren, weil er getrocknet kaum Aroma hat.


Eine schöne Idee ist auch, Kräuter in Essig oder Öl anzusetzen (z.B. Rosmarinöl, Basilikumessig) – so hat man aromatisierte Grundlagen, die monatelang ziehen und in der Küche Verwendung finden. Und nicht zu vergessen: Kräutersalz! Dazu mische ich frische, feingehackte Kräuter mit grobem Meersalz und lasse das Gemisch trocknen. Das ergibt herrlich duftendes Würzsalz aus eigener Herstellung.


Was ist dein liebstes Sommer-Rezept aus eigener Ernte? Schreib´ es gern in die Kommentare. 😊

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